Microsoft und No-IP: Das Spiel mit den Domains *Update*

Die USA sind schon eine komische Nation. Da kommt Microsoft zu einem Gericht in Nevada und möchte die Domains von einer anderen Firma – in unserem Fall Vitalwerks LLC, der Betreiber des populären DynDNS-Dienstes noip.com – übernehmen, da über diese teilweise Schadsoftware verbreitet wird. Konkret geht es um 22 Domains von No-IP, bei denen über einige Adressen Malware verteilt wird. Eine Liste mit den betroffenen Domains stellte Microsoft zusätzlich bereit. Die Begründung seitens der Redmonder war simpel, denn über diese Adressen wurden angeblich 93% der weltweiten Verbreitung der Schädlinge Bladabindi (NJrat) und Jenxcus (NJw0rm) erzielt. Dies sah das Gericht als Anlass, den Besitz der Domains von Vitalwerks an Microsoft zu übergeben. Das allein ist schon äußerst fraglich, denn per Gericht den Besitz von einer Firma auf eine andere zu übertragen, weil einem selber bestimmte Dinge nicht daran passen ist doch ziemlich zweifelhaft. Microsoft stellte sich hier wieder als großer Heilsbringer dar, da man doch No-IP die Arbeit mit der Malware-Bereinigung abnehmen wollte und selber so für ein sauberes Netz sorgen würde.

Doch der Plan war nicht bis zum Ende durchgedacht. Nach dem Beschluss des Gerichtes gingen die Domains und somit auch die Verantwortung an Microsoft über und damit ging beim DynDNS-Dienst erstmal nichts mehr. Eigentlich wollte Microsoft nur die schädlichen Adressen herausfiltern und die restlichen Kunden nicht beeinflussen, was man aber nicht umsetzen konnten. Man legte den kompletten Dienst und damit Millionen von Adressen und damit auch Nutzern lahm. Seit dem 30.06. ging nichts mehr mit No-IP-Adressen. Über drei lange Tage brauchte Microsoft um den Service wiederherzustellen und die Art und Weise ist die nächste Lachnummer. Man gab nun die Domains wieder an No-IP zurück, da man selber nicht mit der Anzahl der Anfragen zurecht kam. Im Endeffekt ist jetzt wieder alles wie vorher, bloß mit dem Unterschied, dass der DynDNS-Dienst ohne Vorankündigung für über drei Tage für Millionen Nutzern weltweit nicht nutzbar war. Danke Microsoft! Damit bewerbt ihr euch für die dämlichste Aktion des Jahres!

Update 10.07.2014 18:56 Uhr:

No-IP hat die ganze Thematik nochmal aufbereitet auf dem hauseigenen Blog zur Verfügung gestellt:

http://www.noip.com/blog/2014/07/10/microsoft-takedown-details-updates/?utm_source=email&utm_medium=notice&utm_campaign=microsoft-takedown-update

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